Auf der Suche

Blog 038Überschriften sind wichtig. Sie bieten eine erste Information, worum es geht und sollen neugierig machen. Zu lang dürfen sie nicht sein und eine markante Formulierung sorgt für Aufmerksamkeit. Ich habe mir seit ein paar Wochen den Spaß erlaubt, nicht die Überschriften der großen Tageszeitungen, sondern von per Zufallsprinzip (also eigentlich sind Algorithmen nicht zufällig) mir angezeigten Artikeln im Internet näher zu betrachten. Vielleicht kann man da ja nicht nur für die Wortwahl, sondern auch für die Themenauswahl etwas lernen. So dachte ich.

Der Start war etwas desillusionierend. „Sparen du bei Unterwäsche.“ Na also, bitte nicht auf diesem Niveau, außerdem ist das eine Werbeanzeige und kein Artikel. „Die 15 wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Hannover.“ Ha, das hat sogar einen lokalen Bezug! Aufgrund der eigentlich langweiligen Überschrift komme ich aber erst mal ins Grübeln darüber, warum mir im Leben nicht so viele Sehenswürdigkeiten hier eingefallen wären. Aber vielleicht ist das ja auch eine Definitionssache.

„Tipps für die Begegnungen mit Wölfen – was zu tun ist und was nicht.“, ist ebenfalls ein niedersächsisches Thema, aber ich fürchte, nicht wirklich für eine Kirchenzeitung geeignet. Wobei im Internet das Thema Tiere erstaunlich gut zu funktionieren scheint, um Aufmerksamkeit zu erhaschen, zum Beispiel: „Mann rettet Kaninchen, das von seiner Katze gefangen wurde.“ Das ist nett von dem Mann. Auch „Riesenkalmare sind größer und mächtiger als wir dachten.“, ist eine wichtige Information, vor allem, falls jemand diese zu Tintenfischringen verarbeiten wollte, was man aber, glaube ich, gar nicht macht.
Toll sind auch Überschriften unter der Rubrik „Was wäre wenn? „Was wäre, wenn du in ein Becken voller Haie fällst.“ Ja nun, demnächst ist wieder Kirchensynode, vielleicht könnte man da hilfreiche Hinweise erhalten. Ansonsten gehe ich davon aus, dass es drauf ankommt, ob die betreffenden Haie Hunger haben. Oder ob Flipper rechtzeitig vorbeikommt und mich rettet. Auch kein kirchliches Thema.

Lassen wir das mit den Tieren. „Ist es egoistisch, die Schlafenszeiten seiner Kinder zu bestimmen?“ Doofe Frage, denke ich, denn erstens ist das eine Überlebensfrage für Eltern und zweitens hat man nicht immer Erfolg bei dem Versuch. Nun aber mal was Positives: „Wunderschöne Feen-Namen“. Die Fee in Peter Pan heißt, wenn ich mich recht erinnere, Glöckchen. Oder ist sie eine Elfe? Sind Feen dasselbe wie Elfen? Elben wie in „Herr der Ringe“ sind jedenfalls was anderes. Die haben aber auch Namen. Die Zwerge, die beim Weihnachtsmann arbeiten, heißen manchmal auch Elfen. Aber das ist ein Übersetzungsproblem aus dem Englischen. Darf man überhaupt noch Zwerg sagen? Man darf jedenfalls nicht sagen, dass es keine Feen gibt, sonst stirbt jeweils eine. Das steht auch in Peter Pan. Tja, also den Artikel zu diesem Thema hätte ich schon fast fertig. Sie sehen, es kommt nur auf die richtige Überschrift an.